Seit Generationen arbeiten die beiden Familienbetriebe Bruno Berger in Mittersill und die Familie Maier von der Habachklause in Bramberg eng zusammen. Vertrauen ist die Basis, auf der alles beruht.
„Bei uns ranggeln sich die Mitarbeiter darum, wer mitfahren darf zur Habachklause“, verrät Projektleiter Markus Pichler hinter vorgehaltener Hand mit einem Augenzwinkern. So viel Wertschätzung für seine Arbeit bekomme man nicht überall, meint er. Und immer gebe es etwas Gutes zu essen, sagt er lachend. Meist ist es eine Stamm-Mannschaft von Bruno Berger, die in der Habachklause im Einsatz ist. Die Fachleute kennen jeden Raum und den Hausbrauch.
Im Familien- und Kinderhotel ist mittlerweile die fünfte Generation am Werk. Der Ururgroßvater des heutigen Chefs Thomas Maier kaufte 1921 das Hüttenhäusl und baute es 1928 zur Jausenstation aus. Dass sie den Namen Habachklause bekam, war naheliegend: Hinter dem Hotel beginnt der Nationalpark Hohe Tauern mit dem Habachtal, in dem sich noch heute das bedeutendsten Smaragdbergwerk Europas befindet.
Thomas’ Uroma Gertraud, die „Klausn Traudl“, bewirtschaftete mit ihrem Vater Karl auch die Thüringer Hütte auf 2.300 Meter Seehöhe, ihr Sohn Hubert junior baute die ersten Komfortzimmer aus und war Gründungsmitglied der Wildkogelbahn. 1995 übernahm sein Sohn Horst Maier das Ruder und führte – selbst Familienmensch durch und durch und Vater von fünf Kindern – den Betrieb in Richtung Familien- und Kinderhotel. Er arbeitet immer noch im Hotel mit – wie es auch seine Eltern „Oma Hilda“ und „Opa Hubert“ tun. Seit 2022 leiten nun Horsts Sohn Thomas, 36 Jahre alt, und dessen Frau Anja, 33, das Hotel. Sie sind mittlerweile selbst zweifache Eltern von Flora, 4, und Leo, 2 Jahre alt – die nächste Generation ist am Start.
Ein Angebot, das berührte
Als er sie kennenlernte, wusste Thomas sofort, dass Anja die Richtige war, gesteht er: „Für mich war klar, dass ich eine Partnerin wollte, die an meiner Seite steht, mit mir durchs Leben geht und alles mitträgt – auch den Betrieb. Ich spürte gleich, dass Anja dieser Mensch war.“ Anja arbeitete ursprünglich in einer anderen Branche, wechselte dann zum Tourismusverband in Neukirchen und lernte die Region sehr gut kennen, bevor sie 2019 an der Rezeption der Habachklause ihre ersten Erfahrungen im Haus machte. Gemeinsam mit ihrer großen Familie führten die beiden das Haus durch die schwierigen Corona-Jahre.
In dieser fordernden Zeit, erinnert sich Thomas, habe es auch Lichtblicke gegeben, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Bruno Berger: Der Vater des heutigen Firmenchefs war damals noch im Betrieb, so schildert er es, und habe der Familie Maier angeboten, einen Umbau in Vorleistung abzuwickeln. „Wir wagten den Schritt dann doch nicht. Aber allein, dass dieses Angebot gekommen ist, das zeugt von so viel Vertrauen in uns und unser Haus. Das hat uns alle sehr berührt.“ Dieses Offert – es steht für die Art der Zusammenarbeit zwischen den beiden Familienbetrieben. Vertrauen und Verlässlichkeit sind die Werte, die sie ausmachen. Bereits seit drei Generationen.
Dieselben Werte
Seit Jahrzehnten hilft man sich gegenseitig weiter: Die Familie Maier ist für Familie Berger ein treuer Kunde, mit dessen Projekten sie fest rechnen kann. Die Familie Berger wiederum ist für Familie Maier ein verlässlicher und leistungsfähiger Partner bei An- und Umbauten. Und von denen gab es nicht wenige: Seit 2011 wurde jedes Jahr umgebaut und damit mindestens ein gemeinsames Projekt realisiert. Ausgeschrieben werden die Bauvorhaben nicht. „Der Preis ist für uns nicht das entscheidende Argument. Natürlich muss er passen, aber noch wichtiger sind für uns Verlässlichkeit und das richtige Mindset“, so Thomas Maier. Man schätze es, mit Berger einen Partner zur Seite zu haben, der dieselben Werte pflegt – bei der Einstellung zu Nachhaltigkeit und Qualität, aber auch beim Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Wir verstehen uns blind, müssen uns nicht erklären und wissen, wie der andere tickt“, so fasst es Thomas zusammen. „So funktionieren Familienbetriebe, das schätzen die Mitarbeitenden bei Berger und auch bei uns “, formuliert es Anja. „Man trifft keine spontanen Entscheidungen, um kurzfristige den Gewinn zu steigern. Sondern langfristige, um ein nachhaltig funktionierendes System aufzubauen.“
Die Familie Maier nimmt bei Berger alle Leistungen in Anspruch, die angeboten werden: Von der Planung bis zur dekorativen Vase kommt alles vom Pinzgauer Spezialisten, das Unternehmen vereint nicht weniger als 15 Handwerksbetriebe unter einem Dach. Dazu gehören unter anderem auch Bodenleger, Ofenbau, Tapezierer, Baumeister und mehr.
Die Sauna wartet …
Letztes Jahr wickelte die Familie Maier mit Bruno Berger das erste Großprojekt zwischen den jungen Generationen ab: Thomas und Anja arbeiteten mit ihrem neuen Betreuer Markus Pichler zusammen, der auf seinen Vorgänger Ernst Wieser folgte, der nach Jahrzehnten in den verdienten Ruhestand getreten war. Projektleiter Markus ist nicht nur ein guter Handwerker, sondern hat viel Gespür für die Wünsche seiner Kundschaft – selbst für die unausgesprochenen.
Wir führen das Gespräch im stilvollen, neuen Restaurant Egartl der Habachklause, das im Zuge des Umbaus 2024 entstand. Hier hatte sich zuvor eine Terrasse befunden, über die man einmal mehr nach den Plänen von Ingenieurbüro Scharmer den neuen Spa-Bereich baute. Auch Zimmer, Bar und Loungebereich wurden neugestaltet. „Die Familie Maier hat immer konkrete Vorstellungen und vertraut seit Jahrzehnten auf die Expertise von Architekt Hardy Scharmer. Das hilft, weil wir nicht in den luftleeren Raum hinein planen müssen“, sagt Markus. „Auch optisch gibt es einen roten Faden, der sich durch das ganze Haus zieht. Wir wissen, welche Farben, Materialien und Holzarten in Frage kommen, das macht es für alle einfacher.“ Besonders stolz ist Markus auf die aufwändige Zirbendecke im Spa-Bereich – ein wahres Tischler-Meisterstück.
Der geborene Hotelier
Thomas Maier wuchs im Hotelbetrieb auf und half schon als Kind mit. Dass er eines Tages Hotelier werden wollte, habe er schon als Volksschüler gewusst, erzählt er. Er besuchte die Tourismusschule in Bramberg und absolvierte in den folgenden Jahren zahlreiche branchenspezifische Ausbildungen. Er ist Sommelier, Küchenmeister, Diplomhotelier und sieht sich – inzwischen gemeinsam mit Anja – Betriebe in aller Welt an. Die besten Ideen und Konzepte bringen die beiden mit nach Hause. An der grundsätzlichen Ausrichtung des Hauses wollen sie nicht rütteln: „Mit unseren kleinen und großen Gästen kommt viel Fröhlichkeit ins Haus.“ Außerdem, sagt Anja, sei die Region perfekt für den Familienurlaub aufgestellt, und ihr Hotel mit dem etwa 70-köpfigen Team mit dazu. Das gesamte Haus ist an die Bedürfnisse der Gäste aus aller Welt angepasst, sie finden im ausgezeichneten Familien Bauernhof Resort einen Baby- und Kinderclub für jede Menge Abenteuer und vor allem den eigenen Bauernhof mit Ponys, Ziegen, Hasen und vielen Tieren mehr zum Streicheln und Füttern. Ein eigener kleiner Skilift und eine Rodelbahn sorgen im Winter für „Action“.
Gemeinsam weiterwachsen
Die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen den Familien Maier und Berger wird weitergehen, so viel ist sicher. „Weil wir mit dem Team nicht nur zufrieden sind, sondern begeistert von der Hingabe und der Qualität der Arbeit“, sagt Anja. Die Chefleute Nicola Wieser und Bruno Berger sowie das gesamte Team sei für sie immer erreichbar, das sei einfach ein gutes Gefühl, sagt sie. In den nächsten drei Jahren haben Thomas und Anja noch richtig viel vor – mit Berger, versteht sich. Firmenchef Bruno Berger ist seinerseits beeindruckt davon, wie visionär die Familie Maier schon über Generationen ihren Betrieb weiterentwickelt. „Man denkt, es ist doch alles schon perfekt. Und dann kommen Thomas und Anja mit neuen Ideen, und wir sind einfach nur verblüfft. Wir freuen uns sehr, ihnen auch in Zukunft zu helfen, ihre Pläne umzusetzen.“ „Das bringt auch uns selbst jedes Mal ein Stückchen weiter, wir wachsen gemeinsam weiter“, sagt seine Frau Nicola Wieser. Dass die Zusammenarbeit nahtlos und im besten Einvernehmen von einer Generation auf die andere überging, macht sie froh. „Beständigkeit ist die Basis für eine verlässliche Geschäftsbeziehung“, weiß sie. Tochter Amelie hat übrigens bereits in der Habachklause, im Kinderclub, gearbeitet. Es bahnen sich bereits weitere vertrauensvolle Verbindungen an …
Wahrscheinlich werden sich die Mitarbeitenden auch in Zukunft darum „ranggeln“, wer mit mitfahren darf zur Habachklause. Die Familie Maier genießt oberste Priorität bei Berger. Dass es umgekehrt ebenso ist, macht die Zusammenarbeit so einzigartig und wertvoll.